Gefühle, die in scheinbar festen, sicheren Kanälen flossen, sind jetzt entweder völlig über die Ufer getreten oder ausgetrocknet. Emotionale Mauern, die dir Sicherheit gaben, aber auch die Sicht auf die Welt versperrten, sind zusammengebrochen. Lass dich nicht verwirren! Hebe den Blick! Du hast nämlich eine neue Perspektive auf die Wirklichkeit gewonnen und kannst deutlich erkennen, was du vorher nicht gesehen hast. Das kann deine Emotionen mächtig aufwühlen, vielleicht auch schmerzen. Aber du siehst auch neue Gebiete, die du noch nicht kanntest, und wo du vielleicht, wenn du hinkommst, ein wirklich dir angemessenes Leben führen kannst. Deine Empfindungen sind nun umfassender und weiter als je zuvor, und statt zu jammern und dich in deine alte Realität zurück zu wünschen, solltest du den Weg gehen, der sich nun auftut. Denn es ist dein Lebensweg, und du wirst leiden, bis du ihm folgst.
Diese Karte wird auch Enttäuschung genannt. Ein gutes Wort. Lass es dir auf der Zunge zergehen: Ent-Täuschung. Sehr heilsame Sache ~ allerdings oft schmerzhaft... Aber wenn etwas schmerzt, dann lebt es noch und kann heilen.
Wenn die Karte umgekehrt erscheint, kann das bedeuten, dass etwas wirklich Trauriges über dich hereingebrochen ist, das droht, dir deinen Lebensmut zu nehmen. Vielleicht können die Karten dir dann Wege oder Gründe zeigen, durch die sich das Leben für dich wieder lohnt. Denn wenn du nicht leben wolltest, würdest du wohl kaum die Kraft zum Kartenlegen aufbringen...
Vielleicht hast du aber einfach nur Schwierigkeiten damit, ein vermeintliches Unglück als das zu akzeptieren, was es ist: eine notwendige (Not wendende) Veränderung. Besonders romantische Leute, die auf die große, perfekte Liebe warten, werden von dieser Karte deutlich gemahnt, alle Romantik fahren zu lassen!
Oder du selbst hast die Kelche verschüttet: vielleicht warst du eifersüchtig, gierig, ungerecht?
Hinter der Gestalt auf Pamelas Karte stehen, noch unbeachtet, zwei weitere, volle Kelche. Dann fließt da ein Fluss durch die Karte, unter einer Brücke her, und weit dahinter ist eine Burg zu sehen. Der Fluss ist ein Bild für das Leben, das unbeirrt und unaufhaltsam neben dem Unglück weiterfließt. Wenn wir ihm folgen, können wir die Brücke überqueren, und Gegenden betreten, die wir vorher nicht kannten. Und in der Burg finden wir dann unser Zuhause.